Mein größter Fehler und was ich draus gelernt habe!
Wenn du eine Firma ohne Geschäftsmodell gründest, wirst du damit auch keine Geschäfts machen, sondern scheitern!
Mit 17 Jahren habe ich mein erstes Unternehmen gegründet. Nach nur wenigen Tagen hatte ich meinen ersten Auftrag. 150€ für eine kleine Website einer Studentin, die Mode in einem Blog zeigen wollte. Sie hatte mich über eBay Kleinanzeigen gefunden. Simpel aber effektiv.
Nur wenige Wochen kam der nächste Auftrag. 600€ für die Website eines Sportstudios. Die Website existiert heute noch genau so, wie ich sie damals erstellt habe.
Kurze Zeit nach meinen ersten Aufträgen machte ich mein Abitur in Wuppertal und zog für mein Studium nach Hamm. Eine 180.000 Einwohnerstadt in Westfahlen. Technisches Management und Marketing an der Hochschule Hamm Lippstadt.
Dort lernte ich nicht nur sehr viel über das Thema Marketing und BWL sondern auch Startup Teens kennen. Ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Gründer zu unterstützen und ihnen bei ihren Unternehmungen zu helfen. Mittlerweile unterstütze ich Startup Teens als Community und Eventmanager und helfe als Mentor anderen Gründern. Was alles in fünf Jahren passieren kann….
Corona Chaos
Mein Business lief gut. Die Aufträge kamen Schritt für Schritt rein und ich konnte mir sogar ein eigenes Auto leasen. Einen Renault Zoe. Ein tolles Auto, zu dem ich wahrscheinlich immer eine enge Bindung haben werde. Wer hat das nicht zu seinem ersten, selbst finanzierten Auto.
Doch dann kam Corona und das Chaos brach aus. Doch bei uns (mittlerweile hatte ich einen Partner für Vertrieb an meiner Seite) fing es jetzt erst richtig an. Denn durch Zufall hatte ich von einer Förderung für Einzelhändler mitbekommen, durch die diese 90% der Investitionskosten in Digitale Infrastruktur zurückbekommen würden.
Kurzerhand setzen wir uns intensiv mit diesen Förderungen auseinander und konnten nach nur wenigen Wochen 5 Einzelhändler von unserer Leistung begeistern. Damit war ein Auftragsvolumen von 50.000€ gesichert. Ein absoluter Rokord für mich.
Doch ich machte viele Fehler. Gab das hart verdiente Geld für sinnlose Technik und Software aus und machte somit nur wenige tausend Euro Gewinn in diesem Jahr. Zugleich meldete ich zusätzlich eine Unternehmergesellschaft (UG) an, die meine Kosten für die Buchhaltung und den Steuerberater unnötig in die Höhe trieb. Die Konsequenz: Immer weniger Gewinn. Immer mehr Kosten.
Doch das war nicht das Problem
Die Umsätze der Agentur waren immer noch sehr gut. Ich konnte alle Rechnungen bezahlen und hatte nie das Problem kein Geld zu haben. Erst als ich mich auf eine neue Idee stürzte, wurde es kritisch. Denn diese neue Idee kostete viel Zeit und brachte kurzfristig und wahrscheinlich auch langfristig keine Gewinne oder gar Umsätze.
Diese Idee war die Revolution des Bildungssystems. RISEUP.
Pleite durch RISEUP
Mit RISEUP wollte ich das Bildungssystem verändern. Ich wollte es digital aufstellen und ganz ehrlich. Das hätte beinahe auch geklappt. Allerdings hätte ich selbst dann keinen Cent verdient. Das Problem war nämlich, dass ich RISEUP durch Werbung finanzieren wollte. Doch es gab absolut keine Werbepartner oder Investoren, die mir zu Werbepartnerschaften verhelfen hätten können.
Zusätzlich kam noch dazu, dass ich mehrere virale Videos auf TikTok erstellt hatte und die ganzen Follower eine riesige Erwartung an die Revolution des Bildungssystems hatten. In kürzester Zeit erreichte ich mit meiner Vision eines besseren Bildungssystems über 30.000 Follower, 150.000 Likes und weit über 1.000.000 Aufrufe. Diesem Druck hielt ich nicht lange stand.
Ich hörte auf Videos zu drehen und fokussierte mich mit einem Team aus 30 Menschen auf die Entwicklung der Idee. Doch ohne Führungserfahrung sind 30 Menschen unmöglich zu managen. Keine Chance für mich. Also ließ ich alle machen was sie wollten. Wir kauften Software, die wir uns nicht leisten konnten.
Wir ließen uns Zeit, die wir nicht hatten und bezahlten Freelancer mit Geld, was nicht da war. Anders gesagt: Das Geld war da, aber in der Agentur. Und diese stand nach wenigen Monaten kurz vor der Insolvenz. Eine Katastrophe.
Alles von vorne
Es durfte nicht zur Insolvenz kommen. Auf keinen Fall. Also setze ich mich hin, beendete RISEUP so schnell wie ich es begonnen hatte und startete die Agentur, die zu diesem Zeitpunkt, fast komplett ausgeblutet war, von vorne.
Money Making Activities war nun angesagt. Videoschnitt, Webdesign, Social Media Posts, Community Management, Copywriting, Freelancer sein. Egal was, Hauptsache es bringt genug Geld, um die Schulden zu decken und gleichzeitig neue Umsätze zu machen.
Und zum Glück und natürlich auch weil ich mich extrem angestrengt hatte, konnte ich meine Agentur retten. Die Learnings daraus nahm ich mit in meine Arbeit. Ich machte direkt im ersten Jahr den dreifachen Gewinn zum Vorjahr. Denn ich konnte nicht nur die Umsätze wieder ankurbeln, sondern mir auch die Kosten drastisch reduzieren. Kein Auto mehr. Keine teure Technik. Nur das nötigste wurde gekauft und bezahlt.
Gründer Stipendium
Als die Agentur dann vor einem Jahr wieder sehr gut lief und die Umsätze regelmäßig reinkamen, startete ich einen neuen Versuch. Denn die Idee von RISEUP ließ mich nicht los. Ich wollte sie unbedingt umsetzen. Doch dieses mal wählte ich einen anderen Weg. Den Weg des Gründer Stipendiums.
Das Gründer Stipendium NRW ist ein Stipendium für junge Gründer mit einer innovativen Geschäftsidee. RISEUP war eine innovative Geschäftsidee. Also bewarb ich mich und wurde zur ersten Jurysitzung eingeladen bei der ich meine Idee, RISEUP, pitchen sollte. Die Jury war begeistert vom Pitch, lehnte aber trotzdem ab, da mein Pitch nicht zum Ideenpapier gepasst hat.
Kein Problem. Denn beim zweiten Versuch hat es dann endlich geklappt. Ab sofort würde ich mit 1000€ pro Monat unterstützt werden. Diese konnte ich Privat, für mein Unternehmen oder anderweitig ausgeben. Sie standen quasi zur freien Verfügung.
RISEUP konnte also fortgesetzt werden. Doch dieses mal wollte ich nicht den Weg über Social Media gehen. Vielmehr wollte ich die Plattform selber umsetzen und ein profitables Geschäftsmodell für RISEUP entwickeln. Gesagt getan. Im Sommer 2023 entwickelte ich das Konzept und setze es bis Ende 2023 erfolgreich um. Doch es war nicht mehr RISEUP. Das Bildungssystem der Zukunft trug einen anderen Namen.
Gründer Academy
Ja, du hast richtig gelesen. Die Gründer Academy ist aus RISEUP entstanden. Denn RISEUP war verbrannt. Ich hatte zu viele Fehler gemacht, die ich nicht mehr hätte korrigieren können. RISEUP war eine Idee, die keine Zukunft hatte. Sie hatte kein Geschäftsmodell, keine klare Zielgruppe und keine Idee für die Umsetzung.
Die Gründer Academy hatte und hat eine klare Zielgruppe. Sie hat ein Geschäftsmodell und natürlich hatte ich mir genau überlegt, wie ich die Academy Schritt für Schritt profitabel umsetze.
Heute macht die Academy ca. 1500€ im Monat (Stand Herbst 2024). Sie ist profitable, doch Leben kann ich davon noch nicht. Aktuell lebe ich von meiner Agentur und das ist auch erstmal völlig okay so. Die Gründer Academy soll erstmal weiter Wachsen und erfolgreich werden. Dann kann ich mich auch von den Umsätzen finanzieren.
Zwei Standbeine
Ich bin unglaublich glücklich darüber, dass ich nun zwei Standbeine habe. Das gibt mir extrem viel Sicherheit. Selbst wenn die Gründer Academy oder die Agentur grade nicht läuft. Irgendwo kommt immer etwas Geld rein, von dem ich meine Fixkosten finanzieren kann.
Doch viel wichtiger ist, dass ich nicht mehr nur Firmen helfe, mehr Umsatz zu machen, sondern auch jungen Gründern, wie David oder Dennis, helfe ihr Hobby zum Hauptberuf zu machen.
Für mich gibt es keinen schöneren Job, den ich mir grade vorstellen kann. Ich bin überglücklich, dass ich durchgezogen und egal was passiert ist, immer weitergemacht habe.
Ich bin dankbar für die Fehler, die ich gemacht habe. Denn ohne diese Fehler hätte ich nie gelernt, dass ich Fokus brauche, wenn ich ein Business erfolgreich aufbauen will.
Außerdem habe ich gelernt, dass die beste Vision und die größte Reichweite nichts Wert ist, wenn man sie nicht monetarisieren kann. Habt also, egal was ist, immer ein Geschäftsmodell parat. Denn Umsatz müsst ihr früher oder später in jedem Fall machen.
Mein viertes Learning
Fokus, ein Geschäftsmodell und Durchhaltevermögen sind wichtige Punkte, die jeder Gründer braucht. Doch noch viel wichtiger ist es, Klarheit und eine Struktur zu haben, mit der du dir unnötig viele Gedanken um deine Aufgabenplanung, dein Projektmanagement und dein Marketing sparen kannst.
Um genau diese Klarheit zu bekommen, habe ich ein Software Tool auf Notion Basis entwickelt, was ich dir zur Verfügung stellen möchte. Dieses Tool hat mir sowohl in meiner RISEUP-Zeit, in meiner Agentur-Zeit und in der Zeit der Gründer Academy unzählige Stunden gespart, die sonst für Planung, Strukturierung und Suche von Informationen draufgegangen wären.
Gleichzeitig hat es mir in der Zeit, in der ich fast Insolvent war, hunderte Euros pro Monat gespart. Denn ich konnte Tools wie Asana, Evernote, Office, Hubspot oder Finanzguru mit diesem Tool ersetzen.
Dieses Tool hat mir geholfen, nicht Insolvent zu gehen, viel Zeit zu sparen und es hat mir die Struktur gegeben, die ich brauchte, um am Ende eine Agentur und die Gründer Academy Schritt für Schritt profitabel aufzubauen.
Dieses Tool ist das Notion Business HQ. Das Hauptquartier für dein Unternehmen.